Dreistufiges Bildungskonzept

Das dreistufige Bildungskonzept baut auf unterschiedlichen Schwerpunkten, die von jedem Kindergartenkind durchlaufen werden, auf. Zu Beginn jeder Einheit erhalten Sie einen Elternbrief, in dem Sie über das anstehende Projekt Ihres Kindes informiert werden.

Erste Stufe: Entenland und Lesemaus trifft Leseratte

An dem Entenland-Projekt nehmen Kinder im Alter von drei bis vier Jahren teil. Es findet in der ersten Hälfte des Kindergartenjahres einmal wöchentlich statt.

Das Projekt „Entdeckungen im Entenland“ wurde mit der Zielsetzung entwickelt, Kinder an Methoden des Denkens heranzuführen, die ihnen helfen, Wissen über die Welt aufzubauen und mit ihrem Leben zu verbinden. Hierzu gehören grundlegende Fertigkeiten wie Sortieren und Ordnen, Orientierung in Raum und Zeit sowie erste Erfahrung mit dem Spielwürfel und dem Zählen. Dabei wird mathematische Bildung als ganzheitlicher Prozess verstanden, der weit über die fachspezifischen Ziele hinausgeht und jedes einzelne Kind mit seinen Begabungen anspricht und fördert. Das „Entenland“ mit See, Wiese, Spielplatz, Entenhaus und Enten bildet den Rahmen für die zahlreichen Entdeckungen. Die einzelnen Projekteinheiten besitzen eine gleich bleibende und klare Struktur und folgen bestimmten Ritualen. Gerade für unsere jüngsten Kinder bietet diese Form der Projektarbeit eine stabile Sicherheit, die sie in diesem Alter noch benötigen.

Nachdem im ersten Kindergartenhalbjahr das Entenland stattgefunden hat, nehmen die Kinder im zweiten Halbjahr an dem Projekt Lesemaus trifft Leseratte teil.

Literaturpädagogik (Literacy) steht in der Elementarpädagogik für das Heranführen der Kinder an die Literatur im Kindergartenalter. Das Projekt soll vor allem durch das handlungsorientierte Verfahren dem kreativen Potential der Kinder Raum geben. Besonders junge Kinder haben eine ausgeprägte Fähigkeit Bilder zu erkennen und zu verstehen (Visual Literacy). Vom Sehen als Wahrnehmung bis hin zu einem genauen und reflektierten Blick ist es ein weiter Weg, der durch diese Projekteinheit einen Schwerpunkt in unserem Einrichtungskonzept erhält.

Zweite Stufe: Zahlenland und Gartenkinder

Kinder die das erste Projektjahr durchlaufen haben nehmen im ersten Halbjahres des Folgejahres am Zahlenland-Projekt teil.

Mathematische Bildung steht in der Elementarpädagogik für das Fördern des Verständnisses von Mathematik im frühkindlichen Alter. Im Kern des Projekts steht der systematische Aufbau eines umfassenden Zahlenbegriffs anhand der drei Erfahrungsfelder „Zahlenhaus“, „Zahlenweg“ und „Zahlenländer“. Es wurde von Prof. Gerhard Preiß auf Basis der bewährten Prinzipien der Mathematikdidaktik und -pädagogik sowie den neuen Erkenntnissen der Neurodidaktik entwickelt.

Kinder, die das Zahlenland durchlaufen haben, nehmen am Gartenkinder-Projekt teil.

Das Gartenkinder-Projekt beginnt mit dem Kennenlernen von Gartenbewohner mithilfe der Bodenentdecker. Dies sind kleine gehäkelte Tiere, die den Kindern ihren Lebensraum durch Geschichten und Erzählungen näherbringen. Mit diesem Wissen geht es dann an das Vorbereiten der Beeten für das Frühjahr. In diesem Rahmen lernen die Kinder wie man mit seiner Umwelt umzugehen hat. Es folgt das Pflanzen und Säen und somit die erste Projekteinheit, die vor allem das Verantwortungsbewusstsein und die Sorgfalt der Kinder schult. Die Zusammengehörigkeit der Gruppe wird durch gemeinschaftliches Einpflanzen gestärkt, dennoch bekommt jedes Kind eine „eigene“ Pflanze, auf die es besonders achtgeben soll. Die Kinder sind dafür verantwortlich, dass die Pflanzen wachsen und gedeihen. Erlernt werden diese Kompetenzen durch Bilderbücher und Experimente. Die Neugierde auf das entstehende Leben wird geweckt und die Wartezeit bis zur ersten Blüte oder Frucht erfordert Ausdauer und Geduld. Die Dokumentation während dieser Zeit erfolgt durch kreative Angebote, die den gegenwärtigen Zustand der eigenen Pflanze protokollieren. Am Ende des Kindergartenjahres wird die Sorgsamkeit und das Warten durch die Ernte belohnt. Durch eine Koch- oder Backaktion werden die Kinder an eine gesunde Ernährung herangeführt. Die Koch- oder Backeinheit kann durch ein gemeinschaftliches Zusammenkommen von Eltern, Erziehern und Kinder ergänzt werden, bei welchen die Gartenkinder ihre Ergebnisse in Form von selbst zubereiteten Essen präsentieren. 

Dritte Stufe: Vorschule und Sonos

Das Vorschulprogramm ist die letzte Einheit unseres dreistufigen Bildungskonzeptes. Die Vorschule beginnt nach den Sommerferien.

Die Kinder sollen durch die Teilnahme an der Vorschulgruppe in den die Schulfähigkeit betreffenden Kompetenzen auf ganzheitliche Weise gefördert werden. Eine abwechselungsreiche Gestaltung der Vorschulstunden wird daher vorgesehen. Ein zu Beginn gemeinsam ausgewähltes Überthema stellt den inhaltlichen Rahmen dar, anhand welchem die Schulfähigkeit der Kinder gefördert wird. Das Einführen von Ritualen, wie beispielsweise einem gemeinsamen Start sowie ein gemeinsames Ende in einem Stuhlkreis, geben den Kindern Halt und Kontinuität. Zudem bilden sie den Rahmen jeder Einheit. Ebenfalls können ein ritualisiertes Lied und/oder gemeinsame erarbeitete Regeln der Vorschulgruppe, die Vorschulzeit begleiten. Die Fachkraft stellt durch störungsvorbeugende Maßnahmen zudem eine gute Lernatmosphäre sicher. Die Vorschulzeit wird von der Melderegel begleitet. Die Kinder werden so auf eine in der Schule unabdingbare Regelung vorbeireitet, sowie in ihrer sozialen Kompetenz gefördert.

Auf jede neue Vorschulgruppe wird das Konzept der Vorschuleinheiten angepasst. Die Fachkraft sollte stets einen Überblick über die individuellen Entwicklungsstände aller Kinder der Gruppe haben und anhand dieser die Gestaltung des Vorschulprogramms vornehmen. Die die Schulfähigkeit betreffenden Kompetenzen sind vielseitig. Eine stetige Überarbeitung der Schwerpunktsetzung ist unerlässlich. Ein stetiger Austausch mit den Kollegen hilft dabei, einen guten Eindruck über die einzelnen Entwicklungsstände zu erhalten.

Kinder, die an der Vorschule teilnehmen, beteiligen sich ergänzend am Sonos-Projekt.

Sonos ist ein anspruchsvolles Bau- und Konstruktionsmaterial, welches vordergründig in Projektform für unsere Vorschüler angeboten wird. Das Material bedient den in den rheinland-pfälzischen Bildungs- und Erziehungsempfehlungen für Kindertageseinrichtungen aufgeführten Bereich der Mathematik, Naturwissenschaft und Technik.